Politische Umbrüche prägen den Jahreswechsel 2024/2025
Im Dezember hält man traditionell inne, zieht Bilanz und lässt das Jahr Revue passieren. Die Jahre 2024 und 2025 markieren eine entscheidende Phase für den Immobiliensektor, geprägt von politischen Umbrüchen, neuen Gesetzen und klimabedingten Herausforderungen.
Während Reformen wie die Grundsteueranpassung und die Baugesetzbuch-Novelle den Rahmen neu definieren, sorgen steigende CO₂-Preise und Heizungsmodernisierungspflichten für wachsenden Handlungsbedarf bei Eigentümern und Mietern. Gleichzeitig werfen politische Unsicherheiten und der Regierungswechsel viele Fragen auf.
Die Pflicht zur Heizungsmodernisierung
Seit diesem Jahr werden in Neubauten nur noch Heizungen eingebaut, die sich zu mindestens 65 % durch erneuerbare Energien betreiben lassen. Dadurch möchte man die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Für den Heizungstausch gibt es Fördermöglichkeiten bei den Investitionskosten. Laut dem Statistischem Bundesamt wurden bereits 2023 in 69,3 % der fertiggestellten Wohngebäude freiwillig Heizungen eingebaut, die primär mit erneuerbaren Energien betrieben wurden. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil nur bei 38,5 %.
CO2-Steuer steigt auch 2025 weiter
Schon 2024 stieg die CO2-Steuer von 30 auf 45 Euro pro Tonne an. Zum Jahreswechsel wird die Steuer noch einmal auf 55 Euro netto pro Tonne erhöht. Die CO2-Steuer ist eine Abgabe auf fossile Brennstoffe. Durch dieses Instrument soll der Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen attraktiver werden. Mieter müssen durch die CO2-Steuer beim Heizen tiefer in die Tasche greifen. Einen Teil der Kosten können sie sich jedoch durch die Vermieter erstatten lassen.
Preisbremsen
Hoffnung war da, erlosch jedoch recht schnell. Noch am 17.11.2023 berichtet die Tagesschau, dass die Energiepreisbremsen bis Ende März 2024 weiter greifen sollten. Doch schon Ende November stand fest, dieses Versprechen kann nicht gehalten werden. Finanzminister Lindner zog Konsequenzen aus dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts und erteilte der Verlängerung eine Absage. In Zusammenhang mit der Entlassung Lindners und dem bevorstehenden Regierungswechsel steht auch die Mietpreisbremse auf dem Spiel.
Ein Schock im letzten Quartal 2024
Am 06. November bricht die Ampelkoalition auseinander. Damit werden die Karten neu verteilt. Dies hat unter anderem Einfluss auf den Immobiliensektor. Über diverse Punkte wird die Regierung neu entscheiden. Zum einen muss geklärt werden, ob der Kohleausstieg 2030 in NRW steht, für ihn wäre der Bau neuer Gaskraftwerke unerlässlich. Wird er verschoben, verpasst dies der Erreichung der Klimaziele einen starken Dämpfer. Die Mietpreisbremse ist derzeit bis 2025 befristet, die Ampel hatte eine Verlängerung bis 2028 angedacht. Nur die FDP war nicht ganz überzeugt von diesem Vorgehen. In der Opposition hätte die FDP nun die Chance, die Mietpreisbremse platzen zu lassen.
In 2025 wird die Grundsteuerreform umgesetzt
Bereits in 2022 wurden Immobilieneigentümer dazu aufgefordert, eine Grundsteuererklärung abzugeben. Grund dafür ist die Ungerechtigkeit der bisherigen Grundsteuer, wie das Bundesverfassungsgericht befand. Denn die ehemalige Grundsteuer basiert auf Daten aus den Jahren 1935-1964. Seitdem hat sich eine Menge getan. Daher gilt ab 2025 die neue Grundsteuer. Sie ist auf Grundlage der in 2022 erhobenen Daten neu berechnetet worden. Entscheidend für die Höhe ist künftig die Lage der Immobilie. Geplant ist ab sofort die Grundsteuer alle sieben Jahre neu zu bewerten.
Baugesetzbuch-Novelle kommt
Durch die Baugesetzbuch-Novelle soll beispielsweise mehr Wohnraum entstehen. Denn es wird einfacher, eine Umnutzungserklärung abzugeben und somit Gewerbeimmobilien in zu Wohnzwecken genutzten Raum umzuwandeln. Zudem wird das Aufstocken von Gebäuden erleichtert. In städtischen Gebieten ist nun grundsätzlich eine dichtere Bebauung möglich.
Bilanz
Zusammenfassend kann man sagen, dass auch 2024/2025 Jahre des Wandels und voller Herausforderungen für den Immobiliensektor sind. Nach wie vor sieht die Bevölkerung die Klimaschutzmaßnahmen gespalten. Die einen halten sie für notwendig, um die Klimaziele zu erreichen, die anderen möchten nicht, dass die Politik so weit die eigenen Entscheidungen beeinflusst. Dies vor allem in einem Maße, in dem es nicht zuletzt um eine Menge Geld geht. Die Entwicklungen 2025 könnten richtungsweisend für die Zukunft des Immobilienmarkts sein. Daher blickt ganz Deutschland gespannt auf das aktuelle politische Geschehen.