Gebäudereiniger halten Gebäude gepflegt und sicher
Täglich sorgen Gebäudereiniger dafür, dass Büros, öffentliche Gebäude und Industrieeinrichtungen sauber und funktionstüchtig sind. Damit tragen sie eine hohe Verantwortung. Hinzu kommt, dass sie oft mit technischen Hilfsmitteln arbeiten und in Kontakt mit chemischen Substanzen kommen. Eine Ausbildung ist somit auch zum Schutz der Arbeitenden wichtig.
Die Ausbildung erfolgt dual
Laut § 2 der Gebäudereinigerausbildungsverordnung, umfasst die Ausbildung in der Regel 3 Jahre Lehrzeit. Sie erfolgt im dualen System. Das bedeutet, dass der Betrieb die Praxislehre übernimmt und das theoretische Wissen von der Berufsschule vermittelt wird. Idealerweise lernen die Auszubildenen im Betrieb unterschiedliche Objekttypen und mehrere Einsatzorte kennen. In der Mitte des zweiten Lehrjahres erfolgt eine Zwischenprüfung. Die Gesellenprüfung bildet den Abschluss der Ausbildungszeit. Sie besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Prüfungsteil.
Mehr als nur putzen
Während der Ausbildung stehen in der Praxis Planung und Organisation von Arbeitsabläufen sowie die Auftragsübernahme auf dem Lehrplan. Ebenso werden Arbeitssicherheit und die Pflege der Arbeitsgeräte vermittelt. Dazu gehört insbesondere die Sicherung des Arbeitsbereichs, damit weder die Reinigungskräfte noch die umstehenden Personen gefährdet werden. Da der Umgang mit Chemikalien Risiken birgt, ist die richtige Handhabung der Reinigungs-, Pflege-, Konservierungs- und Desinfektionsmittel sehr wichtig. Nicht zuletzt finden in der Ausbildung außerdem Qualitätskontrolle und Dokumentationen samt Kundenübergabe ihren Platz. In der Theorie erhält man Einblicke in Materialkunde, Reinigungsmethoden, Umweltschutz und Arbeitsrecht. Aber auch Mathematik im Zusammenhang mit Flächenberechnung und Dosierung sowie chemisches Fachwissen sind außerordentlich wichtig.
Drei typische Aufträge für einen Gebäudereiniger
- Die wohl häufigste Tätigkeit von Gebäudereinigern umfasst die regelmäßige Reinigung von Arbeitsplätzen, Toilettenräumen, Küchen, Fluren und Treppenhäusern. Ziel ist es, ein hygienisches und sauberes Arbeitsumfeld zu schaffen.
- Für Gebäudereiniger ist die Reinigung von Glasflächen und Fassaden Alltagsgeschäft. Hierbei sind oft zusätzliche Ausbildungen nötig, da schwer erreichbare Flächen, zum Beispiel in Höhen nur mit großen Hilfsmitteln, wie Hubwagen und speziellen Techniken erreichbar sind.
- Eine Baureinigung nach Fertigstellung gehört ebenfalls zu den Standardaufträgen. Alle Oberflächen müssen dabei besonders gut gereinigt werden, da das Ergebnis der Reinigung die Vermarktung der Flächen optimiert oder die Übergabe an den Bauherren angenehmer gestaltet.
Sicherheit geht vor
In verschiedenen Bereichen sorgen Gebäudereiniger nicht nur dafür, dass alles hygienisch rein ist. Ohne sie wären viele Orte gefährlicher. Durch das Reinigen entfernen sie beispielsweise Rutschgefahren, wie Blätter oder Flüssigkeiten von Wegen und Treppen. Reinigungs- und Desinfektionsgänge reduzieren die Gefahr einer Ansteckung, was besonders an Orten mit vielen (anfälligen) Menschen einen echten Mehrwert darstellt. Dazu gehören Krankenhäuser, Pflegeheime und viele andere Orte. Regelmäßige Reinigung von Technischen Anlagen, wie beispielsweise Lüftungsschächten reduziert Schimmelbildung und eine damit einhergehende Gesundheitsgefährdung.
Karriere- und Fortbildungsmöglichkeiten
Besteht nach der erfolgreichen Ausbildung der Wunsch sich weiterzubilden, kann man verschiedene Zusatzqualifikationen sammeln. Zu den gängigsten zählen der Hubarbeitsbühnenschein, ein Zertifikatslehrgang, der meist nur 1-2 Tage dauert. Die Sachkunde nach TRGS 519, die den richtigen Umgang mit asbesthaltigen Materialien sichert und mit einem Sachkundenachweis beendet wird, erfreut sich großer Nachfrage. Zudem kann man den Abschluss als staatlich anerkannter Desinfektor (2-3 Wochen) oder diverse Sicherheits- und Gesundheitszertifikate erwerben. Wer dann noch nicht genug hat, lässt sich zum Meister (1-2 Jahre) oder Fachwirt für Reinigungs- und Hygienemanagement fortbilden.
Verdienst im Gebäudereiniger-Handwerk: Einstieg, Aufstieg, Perspektiven
Während der Ausbildung erhält man in der Regel eine Vergütung von ca. 570 Euro im ersten Lehrjahr, die sich bis auf 900 Euro im dritten Lehrjahr steigert. Als ausgelernte Fachkraft für Gebäudereinigung darf man mit einem Einstiegsgehalt von ca. 2000 Euro brutto rechnen. Den mittleren Wert des Einkommens in Deutschland hat der Entgeltatlas der Bundesagentur mit 2.634 Euro ausgewiesen. Mit jedem Zusatzschein, den ein Geselle erwirbt sowie weiter gesammelter Berufspraxis kann er das Gehalt nachverhandeln. Als Meister winkt oft ein Lohn, der 4.000 Euro übersteigt. Mit einem absolvierten Facilitymanagement Studium steigt der Verdienst sogar auf 4.600 Euro im Durchschnitt.
Ein Beruf mit Verantwortung und Perspektive
Der Beruf des Gebäudereinigers ist also viel mehr als “nur Putzen”. Er setzt ein hohes Maß an handwerklichem Geschick, Sachkunde auf verschiedenen Gebieten sowie technisches Verständnis voraus. Ein guter Gebäudereiniger trägt zum Werterhalt und den Vermarktungschancen der Immobilien bei. Zudem wird der Beruf dank vielfältiger Fortbildungsmöglichkeiten nie langweilig. Und auch die Arbeitsorte sind sehr abwechslungsreich. Der Job des Gebäudereinigers ist somit sinnvoll und interessant.