Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Derzeit haben sie alle Hände voll zu tun – Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (Anlagenmechaniker SHK). In Zeiten der Energieeinsparverordnung und des Gebäudeenergiegesetzes gibt es jedes Jahr neue Vorgaben, die sie in den Gebäuden umsetzen. Sie planen, installieren und warten alles rund um Heizung, Klima und Wasser.

Momentan gesucht wie nie

Das Gebäudeenergiegesetz bestimmt, dass Immobilieneigentümer ab 2024 in Neubauten nur noch Heizungen installieren dürfen, die mit mindestens 65% erneuerbarer Energien betrieben werden. Ebenso gibt es bei Bestandsbauten neue Vorschriften mit diversen Fristen. Spätestens 2045 sind fossile Energieträger verboten. Ist der Heizkessel 30 Jahre alt, besteht eine Austauschpflicht. Für die Umsetzung all dieser Regeln benötigen wir vor allem gut ausgebildete Handwerker. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der CO2-Abgaben sind nicht nur Fachkräfte erforderlich, welche die Arbeiten nach den anerkannten Regeln der Technik umsetzen. Auf eine gute Beratung der Kunden kommt es an. Denn der Endkunde ist oft nicht mit den aktuellen Gesetzeslagen vertraut und kann nicht beurteilen, ob der Einbau einer neuen Ölheizung in einer Bestandsimmobilie noch Sinn macht und welche Konsequenzen dies nach sich zieht.

Das Aufgabengebiet eines Anlagenmechanikers SHK

Anlagenmechaniker SHK haben einen vielseitigen Beruf gewählt, der zukunftssicher ist. Sie sorgen unter anderem für sauberes Trinkwasser, funktionierende Heizsysteme und ein Wohlfühlklima im Gebäude. Die Planung von neuen Systemen, die Kundenberatung sowie der Einbau der gewünschten Technik gehören zum Arbeitsalltag. Dabei wird erwartet, dass das Wissen der Fachleute stets auf dem aktuellen Stand ist. Denn in Zeiten von Energieeffizienz und Klimaschutz gibt es regelmäßig neue Vorgaben. Um sicherzustellen, dass Heizungen gefahrlos betrieben werden können und um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern, sind Wartungsarbeiten unerlässlich. Wartungen gehören somit ebenso in den Arbeitsbereich des Anlagenmechanikers SHK.

Die Ausbildung

Die Ausbildungsdauer umfasst in der Regel 42 Monate. Es handelt sich um eine duale Ausbildung. Im Betrieb lernt man somit die praktischen Fähigkeiten sowie den Arbeitsalltag kennen. Die Berufsschule vermittelt den theoretischen Lernstoff. Die meisten Betriebe setzen einen Realschulabschluss voraus. Da Anlagenmechaniker jedoch gesucht werden, lohnt es sich auch mit einem Hauptschulabschluss eine Bewerbung abzuschicken. Vor allem, wenn die Noten in Mathematik, Technik/Werken oder Physik sehr gut sind. Voraussetzungen für den Job sind vor allem ein solides technisches Verständnis sowie ein guter Umgang mit Menschen.

Ausbildungsinhalte für Verantwortungsbewusste

Bereits die handwerklichen Ausbildungsinhalte haben es in sich. Denn im Praxisteil lernt man unter anderem zu schweißen, zu löten und Anlagen zu montieren. Die Arbeitssicherheit hat dabei Priorität. Man trägt aber auch eine große Verantwortung den Kunden gegenüber. Schließlich haben Energieträger wie Gas ein gewisses Gefahrenpotential. Darüber hinaus will beispielsweise eine Abgaswertemessung gelernt sein. Denn wenn die Werte zu hoch sind, geht von den Anlagen eine Gefahr für den Kunden aus. Neben den handwerklichen Fähigkeiten, lernt man persönliche Kundengespräche zu führen und technische Zeichnungen und Pläne anzufertigen. Ebenso gehören die Erstellung von Angeboten sowie die Kenntnis über die Richtlinien zum Umweltschutz und die gesetzlichen Vorgaben zum Handwerkszeug.

Verdienstmöglichkeiten in und nach der Ausbildung

Das Ausbildungsgehalt staffelt sich in der Regel jährlich. Im ersten Jahr sind ca. 700 Euro, im zweiten ca. 850 Euro, im dritten Lehrjahr ca. 900 Euro und im letzten halben Jahr der Ausbildung ungefähr 1.000 Euro üblich. Während der Ausbildung hat man die Möglichkeit, sich auf mindestens eines der Teilgebiete Heizungstechnik, Lüftungs- und Klimatechnik, Sanitärtechnik und Umwelt sowie erneuerbare Energien zu spezialisieren. Regelmäßige Fortbildungen gehören anschließend zum Job, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Als Geselle erhält man dann für eine Vollzeitstelle ca. 3.500 Euro brutto. Durchläuft man die Weiterbildung zum Techniker, hat man Chancen auf einen Verdienst von ca. 4.100 Euro monatlich. Installateur- und Heizungsbauermeister erwirtschaften sogar einen Monatsdurchschnitt von 4.480 Euro.

Ein Job der die Welt verändert

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Job des Anlagenmechanikers für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik ein enorm wichtiger Beruf ist. Ohne diese Handwerker hätten wir weder fließendes Wasser, noch eine warme Wohnung. Zudem sind es gerade diese Menschen, die die politischen Entscheidungen umsetzen und so dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Daher ist der Beruf nicht nur sehr abwechslungsreich, sondern vor allem auch sinnstiftend.

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