Jobwechsel: So hinterlässt man beim Abschied einen guten Eindruck
Der Wechsel von einem Unternehmen zum anderen ist oft ein positiver Karriereschritt. Wer ein Unternehmen verlässt, tut das aber nicht immer ganz freiwillig. Eine Abschiedsmail an die Kollegen beim Jobwechsel zeugt von Professionalität – vor allem, wenn man auf eine „Abrechnung“ verzichtet. Die Zeiten, in denen Arbeitnehmer bei ein und derselben Firma ihre Ausbildung machten und dann auch dort arbeiteten, bis sie in ihren wohl verdienten Ruhestand verabschiedet wurden, sind vorbei. Heutzutage ist es auch im Immobilienbereich absolut üblich, dass ein Lebenslauf mehrere Stationen aufweist, und dies umso mehr, wenn man einmal oder sogar öfter umgezogen ist. In kleineren Firmen ist es problemlos möglich, sich persönlich von den Kollegen zu verabschieden. Wenn man mit allen im Team gut auskommt, ist vielleicht sogar ein gemeinsames Abendessen oder ein Frühstücksmeeting denkbar.
Kniffliger ist es, wenn man auf eigenen Wunsch den Job wechselt, weil man mit der Firmenleitung, den Vorgesetzten, den Kollegen oder gleich mit allen nicht mehr zufrieden ist. Aber gerade hier ist eine gut durchdachte, sorgfältig formulierte Abschiedsmail besonders wichtig: So kann man einen guten Eindruck hinterlassen.
Mal so richtig die Meinung sagen?
Auch wenn man nicht im Guten scheidet, muss man nicht alle Brücken hinter sich abbrechen. Bei Jugendlichen ist es verständlich, wenn sie nach dem Abitur dem verhassten Mathelehrer endlich mal die Meinung sagen, aber im Beruf sollte man sich doch etwas erwachsener verhalten. Von Erwachsenen sollte man außerdem erwarten, dass sie Probleme zeitnah ansprechen, und zwar direkt mit den Personen, mit denen sie diese Probleme haben.
Die Abschiedsmail ist also nicht dazu da, allen endlich mal so richtig die Meinung zu sagen, ihre ganzen Fehler auszuwalzen und vielleicht auch gleich bekannt zu geben, dass man den Geschäftsführer mit dem Fahrradboten im Treppenhaus erwischt hat.
Eine Abschiedsmail an die Kollegen – unter Umständen auch an Kunden und Geschäftspartner – soll darüber informieren, zu welchem Termin man die Firma verlässt und wer der neue Ansprechpartner für Kollegen und Kunden ist. Die Gründe für den Wechsel sind irrelevant und müssen deswegen nicht erwähnt werden. Das gilt umso mehr dann, wenn persönliche Differenzen oder gar offene Streitigkeiten den Anstoß zum Wechsel gaben.
Es versteht sich von selbst, dass diese Mail rechtzeitig verschickt werden sollte, damit jeder, der davon betroffen ist, sich entsprechend umorientieren kann. In vielen Fällen werden Kollegen Fragen zu betrieblichen Belangen haben; bei zu spät abgeschickten Abschiedsmails nimmt man ihnen und sich selbst die Möglichkeit, die Fragen zu klären.
Eine Mail an alle, oder doch lieber individuell?
Die „offizielle“ Abschiedsmail kann an alle Kollegen gleichzeitig verschickt werden. Das ist sinnvoll, erspart Zeit und Arbeit, und der Inhalt sollte sowieso bei allen derselbe sein.
Dem absoluten Lieblingskollegen darf man natürlich zusätzlich noch eine besonders nette Mail schicken. Wovon man auf jedem Fall absehen sollte: In einer solchen halb-privaten Mail schlecht über andere Kollegen oder Vorgesetzte zu reden. Das bringt die Kollegin bzw. den Kollegen nur in eine unangenehme Situation. Außerdem zu bedenken: Firmenmails können überwacht und gelesen werden, so dass unter Umständen sowohl auf den Verfasser als auch auf den Leser einer solchen Mail Probleme zukommen können.
Wer auch an Kunden und Geschäftspartner eine Abschiedsmail schicken will – und das sollte man auch tun, wenn man Kontakt zu ihnen hat – sollte für jede dieser Gruppen eine eigene Mail verfassen. Bei Versenden unbedingt daran denken, dass die Mail-Adressen nicht sichtbar sind.
Das gehört in die Abschiedsmail
Der Sinn der Abschiedsmail ist es, die Kollegen über das Ausscheiden aus der Firma zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, eventuelle offene Fragen noch rechtzeitig zu stellen. Deswegen gehört das Abschiedsdatum zu den wichtigsten Bestandteilen einer solchen Mail. Ebenso wichtig sind Informationen über den Nachfolger bzw. die Nachfolgerin, also Name, Mailadresse, Telefonnummer usw. Falls die Aufgaben aufgeteilt werden, müssen alle entsprechenden Ansprechpartner angegeben werden.
In manchen Fällen kann es angebracht sein, für die Kollegen Arbeitsdokumentationen, Anleitungen etc. zu hinterlegen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man in der Zeit vor dem Abschied andere Kollegen (teilweise) eingearbeitet hat und sicherstellen will, dass sie die Aufgaben auch weiterhin selbständig erledigen können.
In den meisten Unternehmen gibt es die Möglichkeit, Dateien und Dokumente im firmeneigenen Netzwerk abzuspeichern, so dass alle darauf zugreifen können.
Das ist nicht nur für das Unternehmen hilfreich und wichtig, es unterstreicht vor allem auch, dass man selbst professionell und kompetent ist, und das ist ja genau der Eindruck, den man hinterlassen möchte.
Wer die Abschiedsmail nicht völlig sachlich und trocken halten möchte, findet vielleicht ein oder zwei nette Anekdoten, an die sich alle gerne erinnern. „Nett“ bedeutet aber nicht „unprofessionell“ – schön sind hier etwa Geschichten von guter Teamarbeit, die es ermöglicht hat, einem besonders anspruchsvollen und schwierigem Kunden doch noch die Traumvilla zu vermitteln, das erfolgreiche Einführen eines regionalen Immobilienportals im Internet oder ähnliches.
In keiner Abschiedsmail fehlen sollten ein Dank für gute Zusammenarbeit und Erfolgswünsche für die Zukunft. So hinterlässt jeder ehemalige Kollege und Mitarbeiter einen guten Eindruck.