Die 10 Fragen häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch und smarte Antworten
Ein Vorstellungsgespräch ist nicht nur eine Belohnung für attraktive Bewerbungsunterlagen, sondern ebenfalls eine Herausforderung für die Bewerber. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne warten viele Fragen, die sich schnell zu einem Stolperstein entwickeln können. Eine gute Vorbereitung auf die häufigsten Fragen erleichtert einen positiven Gesprächsverlauf und lässt die eigene Nervosität zudem leicht in Vergessenheit geraten. Nachfolgend sind daher die 10 beliebtesten Fragen für das Vorstellungsgespräch ebenso wie dere wahre Bedeutung und smarte Antworten aufgeführt.
1. Haben Sie gut hergefunden?
Dieser Klassiker fehlt in fast keinen Vorstellungsgespräch, da mit dieser sehr einfach zu beantwortenden Frage dem Bewerber in erster Linie die Nervorsität genommen werden soll. Da dies nur als Einstieg in das Gespräch dient, sollte auch die Antwort nicht zu umfangreich ausfallen. Ein Beispiel für eine typische Antwort lautet:
Vielen Dank, ich habe mich extra eine halbe Stunde früher auf den Weg gemacht, um pünktlich zu sein. Sehr hilfreich war auch die Anfahrtsbeschreibung auf Ihrer Webseite. Der zweite Satz zeigt speziell, dass sich der Bewerber aktiv mit dem Unternehmen auseinandersetzt hat und hinterlässt neben einem püntklichen Erscheinen den ersten positiven Eindruck.
2. Möchten Sie etwas trinken?
Neben guten Gastgeberqualitäten des Personalchefs verbirgt sich hinter dieser Frage mehr als nur Smalltalk. Denn einige Vorstellungsgespräche können durchaus eine Stunde oder auch länger dauern, in welcher Zeit der Bewerber den Hauptteil der Unterhaltung bestreitet. Damit die Antworten aufgrund eines trockenen Munds nicht kürzer als beabsichtigt ausfallen, ist es sinnvoll, auf das Angebot mit den Worten:
Ja, sehr gerne. Ein stilles Wasser bitte.
zu reagieren. Wasser ist zu bevorzugen, da dafür keine Zeit für die Zubereitung verlorengeht, die vielleicht am Ende des Vorstellungsgesprächs fehlen würde. Bei längeren Terminen stellt es zudem keinen Fauxpas dar, um eine Unterbrechung zu bieten, um das Badezimmer aufzusuchen. Das Gegenüber hat zum einen Verständnis für dieses menschliche Bedürfnis und kann sich gleichzeitig einige Notizen zu dem Bewerber machen.
3. Was haben Sie während Ihrer Arbeitlosigkeit gemacht?
Der erste kritische Punkt in einem Vorstellungsgespräch. Hier gilt es die eigene Zielstrebigkeit unter Beweis zu stellen schnell wieder ein Beschäftigungsverhältnis zu erhalten. Dies gelingt am besten mit den Worten:
Ich war in den letzten drei Monaten sehr engagiert auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Dabei habe ich sowohl in meiner Region als auch überregional Bewerbungen verschickt.
Dies beweist die Flexibilität des Bewerbers und ist daher besonders für Unternehmen mit überregionalem Angebot von Interesse. Bei längeren Zeiten der Arbeitslosigkeit, etwa zur Kindererziehung oder auch der Pflege von Angehörigen ist es wichtig ehrlich zu sein. Auch der Personalchef ist ein Mensch, der Verständnis für diese Lücken im Lebenslauf hat. Vielmehr zählt, dass der potenzielle Arbeitnehmer sich jetzt voll auf die neue Tätigkeit konzentrieren kann.
4. Weshalb möchten Sie nicht mehr bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber arbeiten?
Der Hintergrund dieser Fragestellung liegt darin, zu erkennen warum ein bestehendes Arbeitsverhältnis nicht weitergeführt werden soll. Bei der Antwort ist es wichtig sich auch berufliche Gründe zu konzentrieren und dies wie folgt zu formulieren:
Die berufliche Herausforderung bei meinem bisherigen Arbeitsgeber ist ausgeschöpft und ich habe mich daher entschlossen bei einem neuen Arbeitgeber genau diese Herausforderungen zu suchen.
Wichtig ist bei dieser Antwort nicht zu viele Stationen im Lebenslauf aufgeführt zu haben. Ansonsten entsteht schnell der Eindruck, dass es sich bei dem angestrebten Arbeitsverhältnis ebenfalls nur um ein kurzfristiges Engagement handelt. Problematische Beziehungen zu den Kollegen oder Mobbing als Grund für die Arbeitssuche trotz bestehendem Arbeitsvertrag, sollte dagegen verheimlicht werden, da viele Arbeitgeber gezielt nach Kollegen suchen, die sich gut in das bestehene Betriebsklima einfügen.
5. Bei welchen Unternehmen haben Sie sich noch beworben?
Bei dieser Frage können Bewerber mit einer ehrlichen Antwort einen wichtigen Pluspunkt sammeln. Denn anzugeben sich aufgrund des Jobprofils und der Aufstiegschancen nur bei diesem Unternehmen beworben zu haben ist zwar schmeichelhaft, wird aber in der Regel leicht als Schwindelei entlarvt. Dies gilt besonders für Bewerber mit einer hohen Qualifikation wie einem Studium. Besser ist es daher, die Antwort wie folgt zu formulieren:
Ich habe mich in den letzten Wochen bei der Firma XY beworben sowie ein Vorstellungsgespräch bei der Firma ABC gehabt. Eine Rückmeldung ist noch ausstehend.
Dies signalisiert klar, dass auch andere Unternehmen Interesse haben, was keinen negativen Faktor darstellt, da Arbeitgeber häufig genau nach diesen begehrten Mitarbeitern Ausschau halten. Wichtig ist es jedoch keine Tatsachen wie Vorstellungsgespräche zu erfinden, da die Unternehmer die Mitarbeiter der Konkurrenz kennen und daher vielleicht unangenehme Nachfragen stellen.
6. Warum wurde Ihr letztes Beschäftigungsverhältnis beendet?
Diese Frage wird häufig gestellt, wenn sich aus dem Lebenslauf oder auch dem Arbeitszeugnis weitere Fragen ergeben. Schließlich könnte es sich sowohl um die üblichen betriebsbedingten Kündigungen als auch eine Kündigung aufgrund einer Verfehlung des Bewerbers handeln. Bei der ersten Variante ist es empfehlenswert zugleich einen Grund zu nennen, warum ausgerechnet der Bewerber gekündigt wurde.
Mit wurde aufgrund eines geringen Auftragsvolumens betriebsbedingt gekündigt. Da ich keine Familie zu ernähren habe hat sich mein früherer Arbeitgeber dies in die Entscheidung miteinfließen lassen.
Dies zeigt eine professionelle Haltung zu der Kündigung, da negative Kommentare über den früheren Arbeitgeber in der Regel als sehr Illoyal betrachtet werden.
7. Über welche speziellen Kenntnisse verfügen Sie?
Oft sind es genau diese Angaben, die beim Lesen der Bewerbungsunterlagen besonderes Interesse wecken. Dies umfasst sowohl technische Fähigkeiten am Computer als auch das Beherschen von Fremssprachen. Wer Kunden aus dem asiatischen Raum betreut und im Lebenlauf Japanischkenntnisse entdeckt wird diesen Bewerber immer mit besonderem Interesse verfolgen. Bei Nachfragen ist es für Bewerber daher wichtig die Fähigkeiten nicht zu beschönigen, um nicht spätestens in der Probezeit aufzufliegen.
Durch ein Auslandssemester verfüge ich über vertiefende Japanischkenntnisse in Wort, jedoch nur grundlegende Kenntnisse in der schriftlichen Beherschung dieser Fremdsprache.
8. Was sind Ihre Stärken/Schwächen?
Die Frage wird sehr gerne gestellt, um Rückschlüsse auf den Charakter des Bewerbers zu ziehen. An dieser Stelle ist es sehr wichtig keine Selbstüberschätzung an den Tag zu legen. Wer nur positive aber keinen negativen Eigenschaften findet, steht schnell unter Verdacht unter einer mangelnden Selbstreflektion zu leiden. Besser ist es dagegen folgende Worte zu wählen.
In meinem bisherigen Berufsleben haben mir meine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit auch unter Stress konzentriert arbeiten zu können immer zum Vorteil gedient. Jedoch neige ich dazu, den jeweiligen Dresscode mit einer persönlichen Note zu unterstreichen.
Als Tabu gilt dagegen Schwächen zu wählen, die eigentlich versteckte Stärken darstellen sollen, wie etwa Perfektionismus oder die Neigung zu Überstunden. Die wirkt eher anbiedernd und zudem sehr einstudiert.
9. Welche privaten Ziele verfolgen Sie?
Dies ist die einzige Frage auf welche Bewerber die Antwort auch schuldig bleiben können, da die eigene Arbeitskraft in der Regel vollkommen von Privatleben getrennt ist. Jedoch verfolgt nicht jeder Arbeitgeber mit dieser Frage den Hintergedanken zu erfahren, ob sich etwa eine ledige Bewerberin in der nahen Zukunft Kinder wünscht und daher vielleicht schon bald für mehrere Wochen oder Monate ausfällt. Einige Arbeitgeber interessieren sich wirklich dafür, um Bewerber zu wählen die sich gut in das bestehende Betriebsklima einzufügen oder auch auf die Vorteile des betriebseigenen Kindergartens hinzuweisen. Die Antwort kann daher entweder
Auf private Fragen möchte in an dieser Stelle nicht näher eingehen.
lauten. Oder auch ein
Meine Verlobte und ich planen im Sommer zu heiraten, möchten die Familienplanung jedoch um einige Jahre verschieben, um uns eine gesicherte Existenz aufzubauen. Klug kann es auch sein, hier einfach etwas allgemein gehaltenes zu erzählen, wie der Traum vom der neuen Wohnung oder davon, dass Sie das nächste Tischtennis-Turnier gewinnen möchten.
10. Warum sollen wir gerade Sie einstellen?
Bei dieser Frage handelt es sich keinesfalls um eine Fangfrage. Vielmehr kann der Bewerber zum Abschluss des Gesprächs noch einmal glänzen. Denn diese Frage ist wie geschaffen dafür, sein Wissen um den vielleicht zukünftigen Arbeitgeber unter Beweis zu stellen. Mit Hinweisen auf die jüngere Unternehmensgeschichte könnte die Antwort zum Beispiel lauten:
Bei dem Projekt XY könnte ich Ihnen aufgrund meiner freiberuflichen Berufserfahrungen mit internationalen Kunden sehr hilfreich sein. Zudem kann ich mit mit Ihrer Unternehmensphilosophie identifizieren und bin daher sehr an einem langfristigen Beschäftsgungsverhältnis interessiert.Schließlich dient diese Frage auch beim Bewerber zu erkennen, ob nach dem Vorstellungsgespräch überhaupt noch Interesse vorhanden ist oder bestimmte Details des Jobprofils den Vorstellungen des Bewerbers nicht entsprechen.
Dies war ein Gastbeitrag von beruf-mit-fremdsprache.de