Der Grundstücksmarktbericht als Wegweiser für Immobilienexperten

Für alle Berufsgruppen aus dem Immobiliensektor ist es wichtig, die Entwicklungen des Markts zu beobachten. Nur dann können Kunden bestmöglich beraten, Preise richtig eingeschätzt und Kaufs- oder Verkaufschancen rechtzeitig erkannt werden. Der Grundstücksmarktberichtet bietet genau diese Informationen.

Auf einen Blick

Der Grundstücksmarktbericht (GMB) liefert umfassende Informationen über die Veränderungen der Preise im Immobilien- und Grundstücksbereich in einer bestimmten Region. In der Regel erscheinen diese Berichte jährlich. In ihnen werden Daten zu Kaufpreisen und Verkaufszahlen sortiert nach Grundstücksarten und – lagen aufbereitet und analysiert. So ist es einfach, Wertermittlungen durchzuführen. Dies ist vor allem für Investoren, Makler und Immobiliensachverständige von Nutzen. Mit dem Grundstücksmarktbericht lassen sich nicht nur einzelne Gebäude schätzen, man kann ebenso erkennen, welche Lagen innerhalb einer Region attraktiver sind.

Diese Personengruppen profitieren

Bauträger und Investoren möchten neue Projekte wirtschaftlich sinnvoll realisieren. Sie nutzen den Grundstücksmarktbericht zum einen um einen angemessenen Preis für Grundstücke zu zahlen, zum anderen, um geeignete Investitionsobjekte zu finden und Rentabilitätsberechnungen durchzuführen. Ebenso profitieren private (Ver-)Käufer und Bauherren durch einen Blick in die Datensammlung. Ohne den Grundstücksmarktbericht hätten Immobilienmakler und -sachverständige keine Chance, Immobilienpreise realistisch einzuschätzen. Denn sie sind auf eine Datenquelle mit realistischen Zahlen angewiesen. Ebenso geht es Finanzdienstleistern, die im Rahmen der Kreditvergabe eine Risikoeinschätzung durchführen und die Sicherheit für das zur Verfügung gestellte Geld abschätzen. Selbst Kommunen nutzen den Grundstücksmarktbericht, um Angebot und Nachfrage nachvollziehen zu können und die Raumplanung sinnvoll umzusetzen.

Verlässliche Quellen sichern genaue Daten

Wichtig für die Nutzer ist, dass nur gesicherte Daten in den Bericht einfließen. Ein Großteil der Informationen wird durch die regionalen Gutachterausschüsse gesammelt. Sie nutzen Meldungen von notariell beurkundeten Kaufverträgen, um Kaufpreise, Grundstücksgröße, Nutzung und weitere besondere Eigenschaften der Immobilien zu erheben. Durch die Mitarbeit von Kataster-, Bau- und Grundbuchämtern wird eine solide Grundlage geschaffen. Diese Datengrundlage nennt man auch Kaufpreissammlung.

Fachbegriffe, die in jedem Grundstücksmarktbericht vorkommen

Der Grundstücksmarktbericht selbst wird oft mit GMB abgekürzt. Laien sind mit den Fachbegriffen oft überfordert. Zu den wichtigsten Daten gehören die Bodenrichtwerte. Sie geben den durchschnittlichen Wert eines Quadratmeters unbebauten Bodens in einer festgelegten Lage vor. Als Verkehrswert, oder Marktwert wird der Preis bezeichnet, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr ohne Zwang und unter Berücksichtigung der Merkmale, Nutzungsmöglichkeiten und Lage des Grundstücks zu erzielen ist.

Die Bedeutung des Grundstücksmarktberichts für Investitionsentscheidungen

Potenzielle Investoren können sich anhand der aktuellen Daten über Preisentwicklung und Marktdynamik ein gutes Bild von Objekten machen. Chancen und Risiken können durch die unabhängig erhobenen Grundstücksdaten und Bodenrichtwerte besser beurteilt werden. Aus dem Grundstücksmarktbericht kann man darüber hinaus jedoch auch eine Einschätzung über die wirtschaftliche Stabilität einer Region herauslesen. Dies ist vor allem für Bauherren und Großunternehmer entscheidend, welche langfristige Strategien, gerade auch in Hinblick auf Produktions- oder Verkaufsstandorte entwickeln.

Wie aktuell sind die Marktdaten?

In der Regel beziehen sich die erhobenen Daten auf das Vorjahr. Das bedeutet, dass Sachverständige den Preis der Immobilien auf Grundlage des vorangegangenen Jahres ermitteln. Oft erscheint der Grundstücksmarktbericht einer Region im zweiten Quartal eines Jahres. Bis dahin sind dann alle Kaufverträge ausgewertet, die noch bis zum 31.12. des Vorjahres abgeschlossen wurden und bis zu einem bestimmten Stichtag in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses eingegangen sind.

Der Aufbau

Auf den ersten Seiten des Grundstücksmarktbericht ist angegeben aus welchem Zeitraum die gesammelten Daten stammen. In der Regel folgt darauf eine erste allgemeine Markteinschätzung, die auf die Veränderungen zum vorangegangenen Bericht eingeht. Zudem gibt sie oft Hinweise darauf, woher die Veränderungen resultieren, beispielsweise hohe Baukosten und Energiepreise, oder neue Anforderungen an Bauten aufgrund energetischer Sanierung. Anschließend folgt meist eine Übersicht über die Umsätze. Folgend wird dann jedes Grundstück oder Objekt nach seiner Eigenart analysiert. Hier kann man entnehmen, wie viele Verkaufsfälle es gab. Bei Objekten mit Wohn- oder gewerblicher Nutzung werden die Verkaufspreise hier oft auch nach Grundstücks-, Wohn- und Nutzfläche gestaffelt wiedergegeben. Ebenso sind die ortsüblichen Mieten und Pachten dargestellt. Abschließend werden allgemeine Daten über den Gutachterausschuss, Indexreihen und Karten veröffentlicht.

Letztendlich kann man also sagen, dass der Grundstücksmarktbericht ein unverzichtbares Werkzeug ist, um Marktpreise zu analysieren.

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