Stehen Partybilder auf facebook & co einer Bewerbung im Weg?

Wer sich für eine Stelle bewirbt, muss mit einer Online-Recherche durch das jeweilige Unternehmen rechnen. Können Partybilder auf Facebook und Co. hier für Schwierigkeiten sorgen?

Auch Unternehmen schätzen den Feierabend

Grundsätzlich gibt es in dieser Hinsicht zunächst Entwarnung. Partybilder alleine sind noch längst kein Ausschlusskriterium für eine Bewerbung. Denn auch Arbeitgeber wissen, dass es ein Leben nach dem Feierabend gibt. Wer sich in dieser Zeit gerne amüsiert und das mit seinen Freunden teil, gilt noch nicht als schlechter Kandidat für eine Stelle.

Viel wichtiger ist hingegen, was genau auf den Fotos zu sehen ist. Denn wer sich daneben benimmt, fällt natürlich negativ auf. Deshalb sind abwertende Posen, besonders gegenüber Minderheiten in jedem Fall zu vermeiden. Davon ab spielt es auch eine große Rolle, für welche Stelle sich jemand bewerben möchte. Wer sich beispielsweise in einem Club oder bei einer Eventagentur bewirbt, kann Partyfotos sogar noch positiv hervorheben, solange sich die Abbildungen im Rahmen halten.

Die soziale Welt ist nicht nur Facebook

Grundsätzlich ist es jedoch eine gute Idee, den eigenen Webauftritt vor einer Bewerbung im Blick zu haben. Dabei ist auch darauf zu achten, dass soziale Netzwerke heute viel mehr sind als nur Facebook. Die meisten Arbeitgeber recherchieren viel lieber über spezielle Jobportale wie Xing. Wer hier über ein vollständiges Profil verfügt, zeigt Initiative, denn er kümmert sich aktiv um eine Anstellung. Auch Google nutzen Unternehmen gerne zur Personenrecherche. Deshalb lohnt es sich, den eigenen Namen einfach einmal selbst einzugeben und die Ergebnisse zu prüfen. Kommen dabei unvorteilhafte Ergebnisse zum Vorschein, lassen sich diese mittlerweile per Antrag aus den Suchergebnissen entfernen. Die jeweilige Seite selbst bleibt aber erhalten.

Facebook nutzen Unternehmen zwar auch, allerdings stöbern sie darin nicht allzu tief nach dem persönlichen Leben eines Bewerbers. Die meisten schauen dort nur, ob sich etwaige Auffälligkeiten zeigen. Bewerber sollten also nicht unbedingt Mitglied einer extremistischen Gruppe oder Ähnlichem sein und auch mit kriminellen Machenschaften hat sich niemand zu schmücken. Allerdings gilt das nicht nur für Bewerbungen. Allein der gute Anstand verlangt eigentlich schon, ein solches Verhalten im Netz zu vermeiden. Im Zweifel sollten die Privatsphäreneinstellungen bei facebook & co geändert werden oder ein Phantasiename genutzt werden.

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Worauf es bei der Bewerbung wirklich ankommt

Wichtig sind bei einer Bewerbung auch heute noch eher klassische Dinge. In erster Linie ist es ratsam, sich gut vorzubereiten. Niemand liest gerne Standardschreiben, in denen einfach nur die Empfängeradresse ausgetauscht wird. Zwar lassen sich so unzählige Bewerbungen in kurzer Zeit verschicken, doch die Erfolgsaussichten sind mehr als überschaubar. Stattdessen sind Bewerbungen angebracht, die sich gezielt mit dem Unternehmen und der Stelle auseinandersetzen. Bewerber tun gut daran, dem Arbeitgeber zu vermitteln, dass sie eine Stelle wirklich unbedingt haben möchten.

Nach dem Abschicken einer Bewerbung müssen Bewerber auch ständig damit rechnen, dass es zu einer Reaktion kommt. Dies kann sowohl telefonisch als auch per Post oder E-Mail geschehen. In einem solchen Fall ist die richtige Vorbereitung Gold wert. Es gilt, möglichst sofort zu reagieren und sich dabei direkt gut zu verkaufen. Gerade am Telefon werden einige Bewerber kalt erwischt. Aus lauter Aufregung fehlen die Worte und der erste Eindruck bleibt beim Arbeitgeber eher verhalten.

Stellenangebote genau lesen

Selbst bei der besten Bewerbung warten schon bei Stellenangeboten die ersten Stolpersteine. Denn es lohnt sich, jene Angebote genau zu studieren. Fordert ein Unternehmen beispielsweise explizit eine Bewerbung per E-Mail oder Telefon, so ist darauf auch in jedem Fall zu achten. Denn was soll ein Arbeitgeber mit jemandem anfangen, der nicht einmal einfachste Anweisungen befolgen kann? Auch andere Details können wichtig sein, etwa in welcher Form der Lebenslauf vorliegen soll oder Ähnliches. Jeder sollte sich hier vor Abschicken einer Bewerbung ein genaues Bild machen, um nicht schon vorzeitig aus dem Rennen auszuscheiden.

Privates bleibt privat

Letztlich bleibt festzuhalten, dass sich niemand bei einer Bewerbung allzu viele Gedanken um seine Partyfotos auf Facebook oder anderen Portalen machen muss. Solange all das sich in einem normalen Rahmen bewegt, ist dagegen nichts einzuwenden. Auch Arbeitgeber sind schließlich nur Menschen und so mancher hat auf seiner privaten Präsenz sicherlich auch einige Partyfotos auf Lager. Es kann sogar von Vorteil sein, wenn Bewerber sich darüber mit vielen Bekannten austauschen und über sich selbst lachen können. Denn das zeigt einem potenziellen Arbeitgeber, dass auch die so wichtigen Soft Skills vorhanden sind.

Extreme Fotos mit anstößigen oder gesetzeswidrigen Inhalten können einer Bewerbung im Wege stehen und sollten tunlichst aus sozialen Netzwerken entfernt werden. Noch besser ist es, derlei Abbildungen gar nicht erst hochzuladen, denn das Internet vergisst nur sehr schwer. Später können die Aufnahmen auf Umwegen immer wieder auftauchen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich vor dem Abschicken von Fotos genau Gedanken darüber zu machen, wie die Aufnahme auf andere Menschen wirkt. Schon das Tragen eines Pelzmantels kann zum Beispiel zu den falschen Schlüssen führen. Wer sich damit auf eine Stelle als Tierpfleger bewirbt, hinterlässt auch nicht den besten Eindruck. Die eigene Präsenz im Internet ist also vor einer Bewerbung in jedem Fall mit Blick auf die jeweilige Stelle zu prüfen.

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