Studium Bauingenieurwesen

Es kann herausfordernd sein, nach der Schule eine Entscheidung darüber zu treffen, welchen Beruf man erlernen möchte. Denn schließlich nimmt der Job einen großen Teil unseres Lebens ein. Von der Zeit, die uns am Tag zur Verfügung steht, verbringen wir in der Regel ein Drittel an unserer Arbeitsstätte. Daher sollte die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden. Sich gut über seine Optionen zu informieren, ist Gold wert. In diesem Artikel wird das Studium zum Bauingenieur vorgestellt.

Die Aufgaben eines Bauingenieurs

Bauingenieure planen und entwickeln Gebäude aller Art. Sie verfügen über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Technik, Statik, Funktionalität, Kostenplanung und Gebäudesicherheit. Während des Studiums besteht die Möglichkeit, sich zwischen Hoch- und Tiefbau zu entscheiden. Zum Tiefbau gehört beispielsweise die Errichtung von Tunneln, Straßen oder Fundamenten. Im Hochbau ist man für Gebäude und Brücken zuständig. Entweder planen Bauingenieure die Bauten selbst, oder sie überprüfen die technische Machbarkeit von Bauplänen und sorgen für die Umsetzung nach den anerkannten Regeln der Technik. Da es neben klassischen Wohnhäusern noch viele weitere Immobilien wie Kirchen, Einkaufszentren oder Kinos gibt, spezialisiert man sich später meist auf einen konkreten Bereich. Als Bauingenieur besteht die Möglichkeit, als Gutachter, Bauleiter oder Bausachverständiger zu arbeiten.

Welche Tätigkeiten führt man aus, um die Aufgaben zu erfüllen?

Bei der Planung und dem Bau von Projekten ist es erforderlich, bestimmte Schritte auszuführen. Dazu gehören die Berechnung und Bemessung der Bauten unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Angebote werden eingeholt und Ausschreibungen erfolgen. Diese müssen anschließend geprüft und beurteilt werden. Danach schließt der Bauingenieur Verträge mit Dienstleistern, Handwerkern und bestellt Ware. Dabei führt er nicht alle Aufgaben selbst aus, sondern übernimmt die Projektleitung. Ein Bauingenieur führt Bauabnahmen durch und erstellt Bauabrechnungen. Doch zu seinem Berufsfeld gehört nicht nur die Planung und Ausführung von Neubauten. Auch bei Bestandsgebäuden kommt der Bauingenieur zum Einsatz. Hier plant er die anstehenden Aufgaben, koordiniert die Gewerke und leitet das Projekt.

Das sind die Voraussetzungen

Um das Studium des Bauingenieurwesens mit Freude zu durchlaufen, sollte man neben den formalen Kriterien einige Eigenschaften besitzen. Dazu gehören ein gutes analytisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen. Außerdem sollte man das große Ganze im Blick behalten können. Neben dem Verständnis für technische Zusammenhänge, zählen ein sicherer Umgang mit der EDV und Durchsetzungsvermögen zum Profil des Organisationstalents. Sofern die persönlichen Voraussetzungen passen, benötigt man zur Hochschulzulassung noch mindestens die Fachholschulreife. Da einige Hochschulen den Studiengang mit einem Numerus clausus (NC) belegt haben, empfiehlt sich ein gutes Abitur, um an der Wunschhochschule mit dem Studium durchstarten zu können.

Lerninhalte im Studium

Den akademischen Grad des Bachelor of Engineering erhält man nach 6 bis 9 Semestern. Bis dahin muss man sich oft mit Mathematik, Physik, Mechanik und Informatik auseinandersetzen. Zudem spielen auch Recht und Betriebswirtschaftslehre im Studium eine Rolle. Man besucht weiterhin Vorlesungen zu den Themen Baustoffkunde und Konstruktionslehre. Auch in den Bereichen Statik, Bauphysik und -chemie, Vermessungskunde sowie Umwelt und Ökologie gibt es einiges zu lernen. Um in all diesen Bereichen den Überblick zu behalten, besucht man nicht nur Seminare und Vorlesungen, sondern durchläuft außerdem Praktika, beteiligt sich an Projekten und nimmt an Exkursionen teil. Wer nach dem Bachelor sein Wissen noch vertiefen möchte, hat im Masterstudiengang mit weiteren drei bis vier Semestern die Gelegenheit dazu.

Wo arbeitet man und mit welchem Gehalt kann man rechnen?

Ein großer Teil der Bauingenieure arbeitet selbstständig in Ingenieur- oder Planungsbüros sowie in Hoch- und Tiefbauunternehmen. Aber auch der öffentliche Dienst, Versicherungen oder Unternehmen der Verkehrsbranche beschäftigen Bauingenieure. Einen Teil der Arbeitszeit verbringt man am Schreibtisch, die andere auf der Baustelle. Die monatliche Entlohnung hängt von der eigenen Berufserfahrung, der Branche in der man arbeitet, dem Unternehmen für das man tätig ist, sowie dem Standort ab. Laut Entgeltatlas der Agentur für Arbeit verdienen Bauingenieure im Mittel 5.500 Euro brutto. Je komplexer die Tätigkeit und je mehr man sich auf einen Bereich spezialisiert hat, desto höher ist das Gehalt. In Großstädten und Metropolen ist das Einkommen ebenfalls höher als in der Peripherie.

Da der Beruf des Bauingenieurs sowohl praktische als auch theoretische Arbeit beinhaltet sowie Innen- und Außendienst kombiniert, ist er sehr vielfältig. Zudem sieht man am Ende eines jeden Projekts, was man geschaffen hat. Der Bauingenieur ist ein Beruf mit Zukunft, bei dem es sich auf jeden Fall lohnt, ihn in Betracht zu ziehen.

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