So gelingt die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz
Die erfolgreiche Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz ist der erste Schritt auf der Karriereleiter des Berufslebens und damit etwas ganz Besonderes. Die Weichen für die weitere berufliche Zukunft werden an diesem Punkt gestellt. Bevor man sich jedoch auf Ausbildungsplätze bewirbt, ist es wichtig, seine Optionen zu prüfen und sich über die Ausbildungsberufe genau zu informieren.
Neben den Mainstream-Berufen, gibt es eine ganze Menge Spartenberufe, die einem nicht auf Anhieb in den Sinn kommen. Hat man den Traumberuf gefunden, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Denn bestimmte Dokumente und Auskünfte finden sich in jeder Bewerbung wieder.
Diese Unterlagen gehören in eine Bewerbung
Zu vollständigen Bewerbungsunterlagen gehören:
- ein individuelles Anschreiben
- der aktuelle Lebenslauf
- die letzten Zeugnisse, Zertifikate und Praktikumsbescheinigungen
- falls vorhanden Empfehlungsschreiben und sonstige Nachweise
Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, ist es erforderlich, die Unterlagen vollständig und ordentlich einzureichen. Viele Bewerbungen erfolgen heutzutage digital. Daher sind die Unterlagen sinnvoll aufzubauen und die Dateigröße ist gering zu halten. Falls der Arbeitgeber ein bestimmtes Dateiformat vorgibt, sollte diesem Wunsch entsprochen werden.
Der erste Eindruck entscheidet – mit dem Anschreiben überzeugen
Innerhalb der ersten 10 Sekunden bilden wir uns eine Meinung über unsere Mitmenschen. Daher ist es besonders wichtig, im Anschreiben bereits im ersten Satz zu überzeugen. Ein optisch ansprechendes und inhaltlich gut strukturiertes Anschreiben weckt das Interesse des Lesers und wirkt professionell. Eine gute Voraussetzung dafür, dass der Lesende mehr über den Bewerber erfahren möchte und ihn zum Vorstellungsgespräch einlädt. Ein gut strukturiertes Anschreiben besteht aus dem Betreff, der Einleitung, dem Hauptteil sowie dem Schlussabschnitt.
Der Betreff dient dazu, zuordnen zu können, auf welche Stelle sich beworben wird. Viele Stellenanzeigen sind dafür durch eine Nummer gekennzeichnet. In der Einleitung begründet man nach einer Kurzvorstellung, warum man gerne dieser Tätigkeit in genau dem Betrieb nachkommen möchte. Anschließend wird der Hauptteil dazu genutzt, genauer darauf einzugehen, was einen für die Stelle qualifiziert. Meist wird in der Stellenausschreibung schon genannt, welche Qualifikationen gewünscht werden. Darauf ist im Anschreiben kurz Bezug zu nehmen. Der Schlussteil ist eine Zusammenfassung und enthält darüber hinaus eine Grußformel.
Wer bist du? Der Lebenslauf als Visitenkarte
Um mehr über die Person hinter der Bewerbung zu erfahren, wirft der Lesende als nächstes einen Blick in den Lebenslauf. Hieraus sollten die persönlichen Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse hervorgehen. Für manche Arbeitgeber spielt es beispielsweise eine Rolle, wie weit der Wohnort von der Ausbildungsstätte entfernt liegt. Darüber hinaus interessiert den Lesenden der berufliche Werdegang. Bei Bewerbungen um Ausbildungsplätze gehören dazu insbesondere die besuchten Schulformen und erworbenen Abschlüsse. Mit der Angabe von Praktika, Nebenjobs oder Hobbies belegt man sein Engagement und Einsatzwillen. Zum Schluss bietet der Lebenslauf Platz für alles, was den Bewerber besonders macht. Das können Sprach- oder Computerkenntnisse, Zertifikate, Weiterbildungen oder besondere ehrenamtlichen Tätigkeiten sein. Aber auch Fähigkeiten und Eigenschaften, die einen für die Stelle qualifizieren, werden dieser Stelle genannt. Verlässlich und pünktlich sind wir auf dem Papier sicher alle, Kreativität ist gefragt, um den Lesenden neugierig zu machen.
Mit den Zeugnissen vorherige Aussagen belegen
Die schönste Bewerbung nützt nichts, sofern die Zeugnisse die vorher getroffenen Aussagen nicht belegen. Bei Berufseinsteigern zählt natürlich vor allem das Abschlusszeugnis, um die schulische Bildung zu dokumentieren. Aber auch die vorherigen Zeugnisse können für den Ausbilder interessant sein. Gerade als Berufseinsteiger hat man höchstwahrscheinlich noch nicht viele Zeugnisse für die bisher erbrachten Leistungen vorliegen. Sollten dennoch schon Arbeitszeugnisse, beispielsweise von Nebenjobs oder Praktika vorhanden sein, gehören diese mit in die Bewerbung. Ebenso sind Zertifikate und Bescheinigungen interessant.
Was würdest du tun?
Bevor man mit der Bewerbung beginnt, hilft es sich einen Moment darauf zu besinnen, was das Gegenüber gerne für einen Bewerber hätte. Bei einem sozialen Beruf kann es beispielsweise helfen, seine Jugendleiterkarte zu erwähnen. Bewirbt man sich um einen Ausbildungsplatz im Handwerk und hat jeden Sommer in der Autowerkstatt gejobbt, darf dort ruhig nach einem Arbeitszeugnis und einem Empfehlungsschreiben gefragt werden. Floskeln und 08/15 Aussagen werden in der Bewerbung von individuellen Textpassagen stets übertroffen. Natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Daher ist es überhaupt nicht schlimm, insbesondere bei der ersten Bewerbung Hilfe in Anspruch zu nehmen. Berufsberatungsstellen oder das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit helfen hier gerne.
Viel Erfolg bei der Bewerbung
Natürlich ist die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz besonders wichtig. Dennoch hat nicht jede Bewerbung Erfolg. Daher ist es ratsam, sich bei mehreren Unternehmen zu bewerben. Absagen sollte man für sich selbst als Training verbuchen. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ist bereits ein toller Erfolg. Hat es dennoch nicht mit der Ausbildungsstelle geklappt, ist man dafür beim nächsten Mal vielleicht viel weniger aufgeregt. Kommen jedoch mehrere Absagen zurück, hilft es, einen Berufsberater die Bewerbung noch einmal auf Formfehler überprüfen zu lassen.
Abschließend ist zu sagen, dass ausschließlich die Bewerbung, die man nicht abschickt, auf keinen Fall erfolgreich sein kann. In diesem Sinne – Viel Glück!