Wie erkenne ich seriöse Arbeitgeber in der Immobilienbranche?

Seriös bedeutet im geschäftlichen Sinne zuverlässig, glaubwürdig oder auch ernst zu nehmen. Die Seriosität eines Arbeitgebers lässt sich am ehesten in einer Probezeit feststellen. Der Umgang miteinander, die pünktliche Zahlung des Arbeitsentgeltes sowie das Abführen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen sind die Basis für eine vertrauensvolle, insgesamt zufriedenstellende Zusammenarbeit beider Seiten.

Die Seriosität eines Arbeitgebers lässt sich aus Sicht des Arbeitnehmers in die beiden Bereiche Theorie und Praxis unterteilen. Mit Theorie ist die Phase der Bewerbung bis hin zur Unterzeichnung des Anstellungsvertrages gemeint, mit Praxis die tatsächliche Mitarbeit in den ersten Wochen und Monaten der Probezeit. Hier muss sich zeigen, ob der Arbeitgeber das hält, was er und sein Unternehmen versprechen. Diese praktische Erfahrung kann ebenso positiv wie negativ verlaufen.

In der Bewerbungsphase gibt es heutzutage vielfältige Möglichkeiten, um eine Seriosität des potentiellen Arbeitgebers zu prüfen. Jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, hat eine eigene Firmenwebsite. Das Impressum gibt Aufschluss über die Rechtsform, über den Geschäftssitz sowie über die namentliche Geschäftsführung der Firma. Oftmals werden Geschäftsführer und Geschäftsleitung mit einer kurzen Vita auf der Website vorgestellt. Darüber hinaus kann im Internet zu jeder Richtung hin recherchiert, wie es heißt gegoogelt werden.

Persönliches Vorstellungsgespräch sowie Vertragsunterzeichnung sind zwei Gelegenheiten, um den zukünftigen Arbeitgeber näher und persönlich kennenzulernen. Diese Termine finden in seinen Geschäftsräumen statt. Wenn dem Arbeitnehmer sein zukünftiger Arbeitsplatz gezeigt wird, dann kann das als eine positive und persönliche Geste, sozusagen als Vertrauensvorschuss auf die zukünftige Zusammenarbeit, gesehen werden. Der Arbeitnehmer bekommt bei diesen Terminen einen ersten näheren Eindruck darüber, ob sein zukünftiger Arbeitgeber seriös sein könnte. Dazu gehört auch der Arbeitsvertrag. Den muss der Mitarbeiter vor dem ersten Arbeitstag im wahrsten Sinne des Wortes in der Tasche haben.

Die Mitarbeit im Unternehmen ist ein Leistungsaustausch. Der Arbeitnehmer erbringt eine Arbeitsleistung und begründet dadurch den Anspruch auf die vertragliche Gegenleistung mit Arbeitsentgelt, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Erholungsurlaub und auf andere im Arbeitsvertrag vereinbarte Sozialleistungen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Lohn beziehungsweise das Gehalt pünktlich zu bezahlen. Darüber hinaus gehört die Abführung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zu seinen wichtigsten Arbeitgeberpflichten. Kleinere Absprachen im Arbeitsalltag müssen beiderseits eingehalten werden, damit der eine den anderen ernst nehmen und sich auf ihn verlassen kann. Für den Arbeitsbereich der Immobilienwirtschaft wird eine Seriosität des Arbeitgebers auch daran gemessen, dass eventuelle Provisionsabrechnungen zeitnah, transparent sowie verständlich erstellt und auch ausgezahlt werden. Der Arbeitgeber erhält die Provision für das Immobiliengeschäft und gibt den vertraglich vereinbarten Anteil an seinen Arbeitnehmer weiter. Ein möglichst geringer Zeitabstand zwischen Eingang der Courtagezahlung und Weitergabe der Teilprovision wirkt vertrauensfördernd. Das ansonsten subjektive Empfinden, dass der Arbeitgeber mit dem Geld des Mitarbeiters arbeitet anstelle es ihm auszubezahlen, ist ein erster Schritt hin zum Misstrauen.

Arbeitgeber die nichts zu verbergen haben, sind auch damit einverstanden oder begrüßen es gar ausdrücklich von den Mitarbeitern bewertet zu werden, etwa auf einschlägigen Portalen dazu. In der heutigen Zeit ist der Dialog zwischen beiden Seiten eine der wesentlichen Grundlagen für ein konstruktives Miteinander. Ein seriöser Arbeitgeber wird seine Mitarbeiter zu persönlichen oder auch sachlichen Bewertungen ermutigen und, wie es heißt, den offenen Meinungsaustausch suchen. In dieser Situation ist das Arbeitsklima ganz entscheidend. Es muss so gut sein, dass die Arbeitnehmer ihre Meinung über den Arbeitgeber kundtun, ohne Nachteile bis hin zu Repressalien befürchten zu müssen. Dazu sind ein Firmenleitbild sowie die von der Firmenleitung vorgegebene Firmenphilosophie ebenso hilfreich wie notwendig. Hier finden Sie die 6 größten Bewertungsportale für Arbeitgeber.

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Ganz allgemein lassen sich unseriöse Züge schon im Ansatz daran erkennen, dass vom Arbeitnehmer keinerlei Vorleistungen erwartet werden. Niemand sollte Geld mitbringen müssen, um Geld verdienen zu können. Das gilt ganz besonders für eine selbstständige Mitarbeit, oder für das freiberufliche Engagement auf Honorarbasis. Anders ist die Situation, wenn der Arbeitgeber als Vertragspartner Wert auf Aus-/Fort- und Weiterbildungen legt, die teilweise kostenpflichtig sind. Dem sollte nur dann zugestimmt werden, wenn vorab der Mitarbeitervertrag abgeschlossen worden ist. Das Verhältnis zum Arbeitgeber sollte immer objektiv kritisch bis hin zu distanziert sein. Gearbeitet wird in der Regel, um Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Das begründet eine Zweckgemeinschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, mit dem Arbeitsvertrag als unmittelbarer Rechtsgrundlage. Dass der eingehalten wird, ist selbstverständlich und kein Goodwill. Insofern ist auch die Seriosität des Arbeitgebers so selbstverständlich, dass sie zunächst einmal vorausgesetzt werden kann. Dennoch gilt für den Arbeitnehmer die Redewendung „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.

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