Ausbildung: Maler und Lackierer

Der Alltag des Malers und Lackierers ist vielfältig und die Arbeit ist anspruchsvoll. Farben, Untergründe und Oberflächen sind sein Spezialgebiet. In jeder fertiggestellten Immobilie sind Beschichtungen auf Wänden und Decken zu finden. Diese wurden, sofern nicht in Eigenleistung aufgebracht, durch Maler und Lackierer aufgetragen. Doch was gehört noch zum Berufsbild?

Der Arbeitsalltag eines Malers und Lackierers

  • Vorarbeiten erledigen: Die zu bearbeitende Oberfläche muss glatt sein und darf keine Vertiefungen durch Risse oder Löcher aufweisen. Das heißt, es muss gespachtelt und geschliffen werden. Zudem ist alte Farbe zu entfernen.
  • Aufbringen von Farbe oder Beschichtung: Maler und Lackierer wissen, welcher Untergrund nach welcher Art von Farbe verlangt. Das Anmischen von Farbe gehört genauso zu ihrer Tätigkeit, wie eine Farbberatung. Dabei werden nicht nur Wände bearbeitet. Decken, Türen, Fassaden und Fensterrahmen benötigen ebenfalls Oberflächenpflege.
  • Kundenberatung: Maler und Lackierer kommen sowohl im Neubau als auch in Bestandsimmobilien zum Einsatz. Sie beraten die Kunden hinsichtlich ihrer Wünsche auf Machbarkeit, Farbauswahl und Wartungsintervallen.

Ausbildungsinhalte

Während der Ausbildung lernt man die verschiedenen Farbarten und Materialien kennen. Man erfährt viel über die Bausubstanz und Schäden. So weiß man, welche Farbe für welchen Untergrund geeignet ist. Zudem erlernt man verschiedene Techniken kennen, Farbe und Beschichtungen aufzubringen. Man bekommt zudem Übung in der Gestaltung von Oberflächen. Nur so können nach der Ausbildung Kunden ideal beraten werden. Da man in diesem Beruf unter anderem in gefährlichen Höhen arbeitet und mit Farben und Lacken arbeitet, ist die Arbeitssicherheit ein ganz besonders wichtiger Ausbildungsinhalt. Man lernt dabei, sich und die Arbeitsstätte abzusichern. Neben dem Erlernen der fachgerechten Bedienung von Werkzeugen und Maschinen gehört ebenso der Umweltschutz in die Ausbildung.

Gewünschte Voraussetzungen der Ausbildungsbetriebe

Um als Maler und Lackierer durchstarten zu können, ist eine dreijährige duale Ausbildung erforderlich. Voraussetzungen für das Antreten der Ausbildung gibt es nicht. Die meisten Betriebe setzen dennoch den Hauptschulabschluss voraus. Zudem sollte man handwerkliches Geschick mitbringen sowie körperlich belastbar sein und kreativ denken können. Eine ordentliche Arbeitsweise ist in diesem Beruf unabkömmlich, um eine gute Qualität der Arbeit zu gewährleisten. In der Regel startet die Ausbildung am 1. August, aber auch der 1. September ist möglich.

Sind „Maler“ und „Lackierer“ eigentlich das Gleiche?

Die kurze Antwort ist „nein“. Im Alltag benutzen die meisten Leute jedoch umgangssprachlich die Bezeichnung „Maler“, auch wenn sie vielleicht den Lackierer meinen. Denn die offizielle Berufsbezeichnung lautet „Maler und Lackierer“. Sowohl Maler als auch Lackierer beschäftigen sich letztendlich mit der Beschichtung von Oberflächen. Das Auftragen von Farben und Lacken dient sowohl der Ästhetik als auch dem Schutz der beschichteten Objekte. Maler greifen hierbei eher auf wasserbasierte Farben zurück, während Lackierer mit Lacken auf Lösungsmittelbasis arbeiten. In der Regel trifft man Maler hauptsächlich in den Gebäuden. Lackierer hingegen kommen im Außenbereich zum Einsatz.

Spezialisierungen sind möglich

Innerhalb des Berufsbilds des Malers und Lackierers gibt es verschiedene Fachrichtungen, die unterschiedliche Schwerpunkte besitzen:

  • Gestaltung/Instandhaltung: Hier stehen die üblichen Renovierungsarbeiten im Fokus. Man versucht also Fassaden, Innenräume, aber auch Möbel zu verschönern. Das gelingt durch Streich- oder Tapezierarbeiten.
  • Denkmalpflege/Kirchenmalerei: Historische Gebäude benötigen eine besondere Pflege. Es sind spezielle Kenntnisse gefragt, denn nicht Farbe und jeder Farbton dürfen verwendet werden. Zudem erlernt man Techniken, die heute nicht mehr zwingend zum Einsatz kommen, um beispielsweise alte Malereien auffrischen zu können.
  • Bauten- und Korrosionsschutz: Den Holzstühlen im Garten sieht man an, wie regelmäßig sie gepflegt werden. In diesem Fachgebiet beschäftigen sich Maler und Lackierer damit, Gegenstände oder Bauwerke mithilfe von speziellen Beschichtungen vor Umwelteinflüssen zu schützen. So haben Rost und morsches Holz keine Chance.
  • Fahrzeuglackierung: Hier lernt man die Techniken und passenden Materialien kennen, um ein Fahrzeug lackieren zu können.
  • Energieeffizienz: Die energetische Sanierung steht im Vordergrund. Denn auch das Aufbringen von Wärmedämmung kann durch Maler und Lackierer erfolgen.

Lohnt sich die Arbeit?

Laut Entgeltatlas der Agentur für Arbeit, verdienen ausgelernte Maler und Lackierer im Schnitt rund 3.000 Euro brutto. Fahrzeuglackierer heben sich dabei mit knapp 3.150 Euro etwas von den anderen ab. Mit dem Meistertitel lässt sich das Gehalt noch einmal um rund 500 Euro monatlich anheben. Natürlich ist dann auch eine Selbstständigkeit möglich. Abschließend lässt sich sagen, dass sich die Ausbildung unabhängig vom Finanziellen für alle lohnt, die gerne kreativ sind und darüber hinaus handwerkliches Geschick mitbringen. Denn dann wird man in diesem Berufsfeld sicherlich erfolgreich sein.

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