Technische Innovationen im Immobilienbereich
Energieeffizienzsteigerung und Kostenreduktion sind die Treiber der technischen Innovationen im Immobilienbereich. Insbesondere die Energiewende regt dazu an, unsere aktuellen Lösungen zum Heizen, Stromerzeugen und der Warmwasseraufbereitung neu zu denken.
Zusätzlich findet eine Revolution in der Arbeitsweise der im Immobiliensektor tätigen Menschen statt, die über die übliche Digitalisierung hinaus geht. Mitarbeiter müssen sich zunehmend mit neuen Tools, Speichersystemen und Plattformen vertraut machen. Die Bereitschaft für ein lebenslanges Lernen sowie ein großes Maß an Anpassungsbereitschaft sind hier Voraussetzungen. Die Vorteile liegen darin, dass Arbeiten quasi von überall aus möglich ist, Teams Zugriffe auf sämtliche Daten haben und das Arbeiten dadurch überaus effizient wird. Doch welche technischen Neuerungen gibt es derzeit auf dem Markt genau?
Energiewende ist Treiber von technischen Innovationen
Die inländische Stromversorgung setzte in den 90er-Jahren auf einen Energiemix aus Braunkohle, Kernenergie sowie Steinkohle. Nur vereinzelt nutzte man damals Solarenergie, Erdgas, Windkraft und andere Energielieferanten. Dies änderte sich in den letzten Jahren zusehends. Mit Wasserstoffheizungen, Erd- und Luftwärmepumpen hat man neue Möglichkeiten geschaffen, Wärme und bei einigen Heizungsarten darüber hinaus auch Strom zu erzeugen. Eine Herausforderung liegt darin, das Stromnetz so auszubauen, dass Energie stets dort ankommt, wo sie benötigt wird. Im Großen gesehen, benötigen wir dafür Stromtrassen wie „Südlink“.
Intelligente Lade- und Speichersysteme
Doch auch wenn man in einzelne Häuser, Wohnanlagen oder Gewerbeflächen schaut, tut sich viel. Man setzt auf Batteriespeichersysteme, um die erzeugte Energie vorzuhalten. Sie stellen den Strom bereit, sobald er benötigt wird. So profitiert man von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien auch zu Zeiten, an denen er im Netz nicht verfügbar ist. Ebenso setzt die Mobilitätswende Anreize dafür, auf Elektroautos umzusteigen. Diese kann man gut und günstig laden, wenn Strom aktuell erzeugt wird. Einige dieser Fahrzeuge sind mittlerweile auch zum bidirektionalen Laden fähig. Das bedeutet, dass man in Phasen, in denen man akut keine Wind- oder Solarenergie erhält, einfach Geräte mit Hilfe der Autobatterie betreiben kann. Dies stabilisiert das Stromnetz zusätzlich. Einige Stromanbieter setzen darüber hinaus auf dynamische Stromtarife. Kunden erhalten einen Tag im Voraus über eine App die Info, zu welcher Uhrzeit der Strom günstig sein wird. Das ist er in der Regel, sobald es windig ist oder die Sonne scheint. Hat man intelligente Haushaltsgeräte, kann man die günstigen Phasen beispielsweise für das Waschen der Wäsche nutzen.
Internet der Dinge
Dem einen genügen programmierbare Haushaltsgeräte, um das Optimum an Strom zu sparen, der andere greift auf das Internet of Things, kurz IoT zurück. Das IoT bezeichnet miteinander vernetzte physische Objekte, Geräte und Systeme. Hier werden Daten gesammelt, ausgetauscht und ausgewertet. Diese ausgewerteten Daten werden dazu genutzt, durch Automatismen die Effizienz zu steigern und Kosten zu reduzieren. Beispiele für IoT-Anwendungen in Immobilien sind vielfältig. Dazu gehören beispielsweise Smarte Thermostate, welche die Raumtemperaturen automatisch durch Berücksichtigung von Nutzergewohnheiten und Wettervorhersagen regulieren. Intelligente Beleuchtungssysteme erleichtern den Alltag der Bewohner, sparen Energie und sorgen für Sicherheit im Urlaubsfall. Auch der Einsatz von Kameras und Sicherheitssystemen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Fasst in jedem Haushalt findet man mittlerweile Smart-Home-Assistenten, die Sprachbefehle entgegennehmen und verschiedene Aufgaben ausführen, wie das Steuern von Geräten und das Abrufen von Informationen. Ein wahrer Mehrwert für Senioren, die sich so länger ihre Eigenständigkeit bewahren können.
Veränderungen im Arbeitsalltag
Schon alleine durch die Digitalisierung hat sich in den letzten Jahren einiges im Berufsleben verändert. Während der Coronapandemie gelang es relativ gut, ins produktive mobile Arbeiten zu wechseln. Immobilienmakler wurden kreativ und griffen auf virtuelle Besichtigungen zurück, um die sozialen Kontakte zu minimieren. Personen, die eine Werteinschätzung ihrer Immobilie benötigen, finden online mittlerweile Rechner, die auf eine Vielzahl von gesammelten Daten zurückgreifen. Auf ähnliche Instrumente wurde während der Datensammlung für die Grundsteuerreform zurückgegriffen. Clouds helfen, Daten mit anderen zu teilen und Informationen bereitzustellen. Um Datenverlusten vorzubeugen und die Sicherheit zu erhöhen, kann man beispielsweise auf Blockchain zurückgreifen.
Im Baubereich ist man ebenso energieeffizient unterwegs
Wer heutzutage eine Baumesse besucht, staunt über den Wirkungsgrad von Heizungen und die U-Werte von Fenstern. Durch neue Methoden in der Datenanalyse wird maschinengestütztes Bauen kostengünstiger und schneller. Building Information Modeling (BIM) reduziert Kosten und Risiken während der Bauphase und holt das Optimum der Verknüpfungen zwischen den einzelnen Bauteilen und Bauabschnitten heraus. Von Anfang an werden in einem Programm alle Gewerke zusammengeführt.
Künstliche Intelligenz auf der Baustelle reduziert Unfälle
Die Leistungsfähigkeit von Robotern ist menschlichen Arbeitskräften auf der Baustelle einfach überlegen. Daher wird ihr Einsatz derzeit optimiert. Ebenso steigt durch die Technologisierung die Sicherheit der Arbeitskräfte in der Baubranche. Per Machine Learning wird die künstliche Intelligenz darauf trainiert, Gefahrenquellen und Gefahrpotenzial zu erkennen und zu vermeiden. So wird ein Mehrwert für Arbeiter, Betriebe und Kunden geschaffen.
Vieles ist rund um den Immobilienbereich im Umbruch. Die Digitalisierung und Automatisierung schreiten voran. Wir profitieren von Kostenersparnissen, Sicherheit und Informationen. Im Gegenzug dafür geben wir etwas von unserer Eigenständigkeit auf und machen uns durch nicht gut geschützte Technik angreifbar. Dennoch ist der Weg zurück keine Option mehr.